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Klassische Schweinepest (KSP)

Schweine in Stallhaltung eng zusammengepfercht

Allgemein

Bei der klassischen Schweinepest handelt es sich um eine anzeigepflichtige Viruserkrankung. Sie zählt zu den wichtigsten Tierseuchen weltweit und Seuchenzüge verursachen hohe wirtschaftliche Schäden. Die Bekämpfungsmaßnahmen sind innerhalb der Europäischen Union einheitlich geregelt. Sie bestehen in der Tötung aller Tiere eines betroffenen Bestandes und in der Einrichtung von Sperr- und Beobachtungsgebieten. Die prophylaktische Impfung von Hausschweinen ist seit 1992 verboten.

Erreger

Die klassische Schweinepest wird durch ein Virus der Gattung Pestivirus, Familie Flaviviridae, verursacht. Das Virus der Klassischen Schweinepest (KSPV) ist serologisch einheitlich, kann aber durch Sequenzvergleiche bestimmter Genomabschnitte in drei genetische Gruppen und mehrere Subgruppen unterteilt werden. Natürliche Wirte des KSPV sind Haus- und Wildschweine, für Menschen ist das Virus nicht gefährlich. Die Virusübertragung erfolgt durch direkten Kontakt zwischen empfänglichen und infizierten Tieren, durch Verfütterung von virushaltigen, nicht ausreichend erhitzten Speiseabfällen oder durch mechanische Vektoren wie z.B. Stallgeräte, Transportfahrzeuge oder Personen.

Krankheitsbild/Klinik

Die Infektion führt zu einer fieberhaften Allgemeinerkrankung mit gastrointestinalen (Durchfall oder Verstopfung), neurologischen (Zittern, Lähmungen, Krämpfe) sowie hämorrhagischen (punktförmige bis flächenhafte Hautblutungen) Krankheitssymptomen. Das Krankheitsbild der klassischen Schweinepest zeigt eine große Variationsbreite. Neben akuten Verlaufsformen mit hoher Mortalität kann es auch zu milden Erkrankungen mit wenig eindeutigen Symptomen kommen.

Diagnose

Die Diagnose der klassischen Schweinepest erfolgt durch den direkten Erregernachweis, der durch Isolierung des Virus in Zellkulturen oder durch den Genomnachweis mittels PCR erfolgen kann. Für den Nachweis von Antikörpern stehen Elisa-Systeme bzw. der Neutralisationstest zur Verfügung. Positive Proben müssen vom Nationalen Referenzlabor für KSP am Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt werden.

Seit Mai 2007 werden im Rahmen eines Frühwarnsystems in den Untersuchungsämtern des Landes Nordrhein-Westfalen routinemäßig Ausschlussuntersuchungen auf klassische Schweinepest durchgeführt, wenn es in einem Bestand zu erhöhten Tierverlusten kommt oder unklare fieberhafte Erkrankungen auftreten. Die Untersuchungen sind für die Landwirte kostenlos und werden von der Tierseuchenkasse getragen.

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