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Immunologische Verfahren

Allgemein

Im Rahmen immunologischer Verfahren lassen sich Proteine, Hormone und Medikamente mittels spezifischer Antikörper-Antigen-Reaktionen nachweisen bzw. quantifizieren. Allen Methoden gemein ist die Bildung von Antikörper-Antigen-Komplexen (Immunkomplexe), die sich über verschiedene Detektionsmöglichkeiten sichtbar machen lassen.

Zum Nachweis von Proteinen bei der Bestimmung von Tierarten, bei der Detektion von Allergenen oder beim Nachweis von Antikörpern infolge der Immunabwehr bei Infektionskrankheiten kommen vor allem ELISA-Tests zum Einsatz.

ELISA (EIA)

Enzyme Linked Immunosorbent Assay (enzymgekoppelter Immunadsorptionstest)

Mittels ELISA ist sowohl der Nachweis von Antikörpern als auch von Antigenen (z.B. Oberflächenproteine eines Virus) möglich.

Dazu werden die Wells (Reaktionsvertiefungen, Näpfchen) - üblich ist das 96er Format auf einer Mikrotiterplatte - mit aufgereinigtem Antigen zum spezifischen (zielgerichteten) Nachweis von Antikörpern in einer Probe bzw. mit spezifischen Antikörpern gegen gesuchte Proteine beschichtet.

Durch Zugabe von Standards (positive und negative Kontrollen) bzw. der Proben kommt bei Vorhandensein des gesuchten Proteins ein Antigen-Antikörper-Komplex zustande.
Nach einer ersten Inkubation werden in einem Waschschritt die nicht gebundenen Anteile entfernt.
Beim Sandwich-ELISA erfolgt danach z.B. die Zugabe des enzymgekoppelten zweiten Antikörpers. Dieser bindet an die an der Platte fixierten Antigen-Antikörper-Komplexe. Nach erneuter Inkubation und anschließender Auswaschung überschüssiger Reagenzien erfolgt der Nachweis durch Zugabe von Substrat/Chromogen, welches durch das an den Antikörper gebundene Enzym in ein farbiges oder anderweitig zu detektierendes Endprodukt umgewandelt wird. Die Zugabe eines Stoppreagenzes führt zu einem Farbumschlag der Reaktion. Die Messung erfolgt photometrisch. Werden Standardreihenverdünngungen mitgeführt, kann anhand deren optischer Dichte eine Eichkurve erstellt und damit die Konzentrationen der Probelösungen berechnet werden.

KBR

Die Komplementbindungsreaktion, kurz KBR, ist eine Methode zum Nachweis von Antikörpern im Blutserum. Antigen-Antikörper-Komplexe aktivieren das Komplementsystem und führen in der Folge zu einem Verbrauch von Komplementfaktoren. Je mehr Antikörper im zu testenden Blutserum vorhanden sind, desto höher ist dieser Komplementverbrauch. Da der Komplementverbrauch nicht direkt gemessen werden kann, verwendet man als Indikator antikörperbeladene Erythrozyten, die bei Vorhandensein von Komplement aufgelöst werden (hämolytisches System).

Des Weiteren kommen noch Rose Bengal Test (RBT) und Agargelimmundiffusionstest (AGID) bei besonderen Fragestellungen zum Einsatz.

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