
Allgemein
Influenza-A-Viren sind sowohl bei Menschen als auch bei Geflügel, Schweinen und Pferden als Krankheitserreger von Bedeutung. Sie verursachen bei Menschen die klassische Virusgrippe. Bei Schweinen und Pferden kommt es ebenfalls zu einer Erkrankung der Atemwege.
Bei Geflügel verursachen hochpathogene Influenzaviren die klassische Geflügelpest, die in Deutschland anzeigepflichtig ist.
Erreger
Influenza-A-Viren gehören zur Familie der Orthomyxoviridae. Aufgrund zweier Oberflächenproteine (Hämagglutinin, H und Neuraminidase, N) unterscheidet man verschiedene Subtypen und eine unterschiedlich stark ausgeprägte Pathogenität. Bisher sind 16 verschieden H- und neun N-Subtypen bekannt, die in jeder Kombination miteinander vorkommen können. Bei Erkrankungen von Schweinen findet man vor allem Influenzaviren vom Subtyp H1N1 und H3N2. Die Pferdeinfluenza wird durch die Subtypen H7N7 und H3N8 hervorgerufen. Als Reservoir für Influenzaviren gelten wilde Wasservögel (Enten, Gänse, Möwen), die in der Regel nicht erkranken, aber das Virus mit dem Kot ausscheiden. Bei der klassischen Geflügelpest konnten bisher nur hochpathogene Viren vom Subtyp H5 und H7 nachgewiesen werden.
Krankheitsbild/Klinik
Die Schweineinfluenza und die Pferdeinfluenza zeigen sich als hochansteckende, respiratorische Erkrankungen. Die Infektion zeichnet sich durch eine hohe Erkrankungsrate im Bestand, aber eine nur geringe Sterblichkeit aus. Im Vordergrund der Erkrankung stehen Fieber und Husten. Komplikationen entstehen meist durch bakterielle Sekundärinfektionen.
Bei der klassischen Geflügelpest handelt es sich um eine schwere, generalisierte Verlaufsform der aviären Influenza, die durch hochpathogene Influenzaviren hervorgerufen wird. Die Krankheit ist durch plötzliche Todesfälle, eine starke Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens der Tiere und einen deutlichen Rückgang der Futteraufnahme und Legeleistung gekennzeichnet.
Diagnose
Der Erregernachweis erfolgt durch Virusanzüchtung im embryonierten Hühnerei. Auch ein Nachweis des Genoms mithilfe molekularbiologischer Methoden (real-time RT-PCR) ist möglich. Für die weitere Differenzierung der Subtypen und der Pathogenität ist das Nationale Referenzlabor für Aviäre Influenza am Friedrich-Loeffler-Institut zuständig. Der Nachweis von Antikörpern im Serum erfolgt mit Elisa-Systemen oder durch den Hämagglutinationshemmungstest.