
Was weiße Fäden im Ei wirklich bedeuten
Als Kompetenzzentrum für Eier in Nordrhein-Westfalen erreichten das CVUA-RRW in den vergangenen Monaten vermehrt Hühnereier, in denen Verbraucherinnen und Verbraucher weiße, fadenartige Gebilde entdeckt haben, die sie für „Würmer“ hielten. Der Anblick eines solchen Gebildes im Frühstücksei kann verständlicherweise irritieren. Doch die Entwarnung folgt meist schnell: In den allermeisten Fällen handelt es sich dabei nicht um einen Parasiten, sondern um einen natürlichen Bestandteil des Eis – die sogenannte Hagelschnur, auch Chalaza genannt.
Diese faserige Struktur ist Teil des Dotterhalteapparates und sorgt dafür, dass der Dotter in der Mitte des Eies fixiert bleibt. Je frischer das Ei, desto deutlicher ist die Hagelschnur sichtbar. Bei älteren Eiern löst sie sich zunehmend auf. Die Chalazen können dabei spiralförmig gewunden, unterschiedlich lang und sogar etwas „watteartig“ erscheinen, was die Assoziation mit einem Wurm verständlich macht. Vor allem beim Aufschlagen von rohen Eiern fallen Sie manchen Verbraucherinnen und Verbrauchern erstmals auf.
Wann ist der Wurm wirklich drin?
Geflügelspulwurm (Ascaridia galli) in Legehennenei gefunden
Befunde vergangener Jahre zeigen, dass es tatsächlich - wenn auch sehr selten - vorkommen kann, dass sich ein echter Geflügelspulwurm (Ascaridia galli) im Ei befindet. Dies geschieht nur bei starkem Wurmbefall im Legehennenbestand, wenn ein Wurm aus dem Darm der Henne in den Eileiter gelangt und dort vom sich bildenden Ei eingeschlossen wird. Solche Funde führen in der Regel zu veterinärmedizinischen Maßnahmen im betroffenen Betrieb. Ein Gesundheitsrisiko besteht beim versehentlichen Verzehr jedoch meist nicht.