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Seeadler zur Untersuchung im CVUA-RRW

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Seeadler in Deutschland? Dies galt unter anderem durch Bejagung und pestizidbedingte Vergiftungen bis Mitte des letzten Jahrhunderts noch als Seltenheit. Durch Verbot des Insektizids DDT und intensive Schutzmaßnahmen konnten sich die Bestände jedoch erholen und der Seeadler wird heute als ‚nicht mehr gefährdet‘ eingestuft. 

Auch die Ansiedlung des Seeadler-Brutpärchens im Naturschutzgebiet Bislicher Insel bei Xanten, Nordrhein-Westfalen ist eine solche Erfolgsgeschichte des Artenschutzes. 

Dennoch sind Seeadler, wie auch andere Greifvogelarten, nach wie vor durch Umweltursachen wie Lebensraumverlust, Vergiftungen, sowie Störungen an Brutplätzen gefährdet. Insbesondere eine gezielte Verfolgung des Seeadlers verstößt in jedem Fall gegen das Bundesnaturschutz- und Tierschutzgesetz.

Anfang April wurde ein tot aufgefundenes Seeadlermännchen zum Ausschluss auf menschenbedingtes Verschulden und mit Verdacht auf traumatische Todesursache zur Untersuchung in die Pathologie gebracht. 

Die in der Sektion gefundenen Veränderungen passten zu einem Herz-Kreislaufversagen in Folge eines traumatisch-bedingten hohen Blutverlustes. Die genauen Ursachen für ein solches Trauma aufzuklären können im Einzelfall schwierig sein und bleiben oft auch unklar. 

Dennoch konnten, anhand einer Röntgenuntersuchung und der erhobenen Sektionsbefunde eine Schussverletzung, sowie andere menschenbedingte Traumata als unwahrscheinlich eingestuft werden. Hinweise auf infektiöse Krankheitsursachen und Vergiftungen fanden sich ebenfalls nicht.

Anhand des spezifischen Verteilungsmuster der Verletzungen ist es denkbar, dass der Verlust des Seeadlermännchens auf einen Angriff durch ein anderes Wildtier (z.B. größerer Greifvogel) zurückzuführen ist. 

Auch wenn es im eingesandten Fall wahrscheinlich als eine Art von ‚natürlicher‘ Todesursache eingestuft werden muss, soll die kontinuierliche Abklärung von Krankheits- und Todesursachen weiterhin dazu beitragen, die Maßnahmen zum Schutz dieser Greifvögel aufrechtzuerhalten oder entsprechend anzupassen, um so ihr Überleben langfristig zu sichern. 

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