
Die Begriffe „Pestizide“ (von pestis = Seuche und caedere = töten bzw. engl. Pest = Schädling) und „Pflanzenschutzmittel“ werden weitgehend synonym gebraucht.
Die Klassen der Pestizide unterteilen sich nach Anwendungsbereichen in:
- Herbizide: Mittel gegen Unkräuter.
- Insektizide: Mittel gegen Insekten.
- Fungizide: Mittel gegen Pilze.
- Molluskizide: Mittel gegen Schnecken.
- Akarizide: Mittel gegen Milben.
Ziel ist es, durch die Anwendung verschiedener Mittel vor und nach der Ernte die Nutzpflanzen vor dem Befall durch Schädlinge, Krankheiten, Unkräuter etc. zu schützen. Dadurch wird ein möglicher Ertragsausfall vermieden oder vermindert.
Die einzelnen Mittel müssen zugelassen sein, sie dürfen keine schädlichen Auswirkungen auf den Verbraucher, den Anwender (Landwirt) oder die Umwelt haben und sie müssen wirksam sein.
Um den Spagat zwischen freiem Warenhandel und Verbraucherschutz in der EU besser zu koordinieren und zu vereinheitlichen, wurden 2008 für die Pestizidrückstände neu gefasste Vorschriften festgelegt. Durch die EU-weit geltende Verordnung wurden die Höchstgehalte für ca. 1100 Pestizide in 315 Lebensmitteln in allen Mitgliedstaaten auf ein einheitliches Niveau festgesetzt.
Weiterführende Informationen unter: www.bvl.bund.de/pflanzenschutzmittel
Bei der Untersuchung auf Rückstände von Pestiziden werden sog. „Multimethoden“ eingesetzt, mit denen eine sehr große Anzahl von Verbindungen gleichzeitig erfasst werden kann. Zur Messung werden moderne Analyseverfahren wie die Gaschromatografie und die Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatografie, gekoppelt mit der Massenspektrometrie, eingesetzt.
Die Ergebnisse der in NRW durchgeführten Untersuchungen von Obst und Gemüse auf Pestizide sind nachzulesen unter: (www.ilm.nrw.de/pestrep/pestshow1.html).
Weitere Ergebnisse von Pestiziduntersuchungen in pflanzlichen Lebensmitteln auf nationaler und europäischer Ebene werden jährlich in der „Nationalen Berichterstattung Pflanzenschutzmittelrückstände“ (www.bvl.bund.de) und im „Annual Report on Pesticide Residues“ (www.efsa.europa.eu) veröffentlicht. Hier werden auch Risikobewertungen vorgenommen.